Ein ausgezeichneter Film über den harten, hektischen und gnadenlosen Alltag eines jungen Migranten aus Westafrika, der versucht, in Frankreich Asyl zu erhalten. Der Bericht von Souleyman deckt sich genau mit dem, was mir Migranten und Asylsuchende aus Westafrika, die ich persönlich kenne, erzählt haben. Diesem «Leiden der irregulären Migranten in Europa» ist auch ein Kapitel in meinem neuen Buch gewidmet, verfasst vom schweizerisch-marokkanischen Gastautor Abel Tizeroual. Hier ein Auszug aus einer interessanten Filmkritik: «Von den frühen Morgenstunden bis spät in die Nacht rast er durch die Strassen der Stadt – immer im Eiltempo, ohne Pausen. Doch trotz der schweisstreibenden Arbeit bleibt ihm nur ein Bruchteil seines ohnehin geringen Lohns, da er keine legale Arbeitserlaubnis hat. Zu der körperlichen und seelischen Erschöpfung kommt die zusätzliche Last seines Kampfes um Asyl und eine offizielle Arbeitserlaubnis hinzu – ein Ziel, das nicht nur seinen Gedanken vollständig in Anspruch nimmt, sondern auch seine finanziellen Reserven bis aufs Letzte aufbraucht.Lojkines Film wagt es, einen Alltag ins Zentrum zu rücken, der im Spielfilm bisher kaum Beachtung gefunden hat. Dabei konzentriert sich die Erzählung nicht auf eine Gruppe oder ein grösseres Ganzes, sondern ausschliesslich auf Souleymane. Der Zuschauer bleibt stets an seiner Seite und erlebt die Geschehnisse durch eine intime, körperliche Nähe, die durch den konsequenten Einsatz von Schulterkameras verstärkt wird. Diese Unmittelbarkeit vermittelt eindringlich die Härte und oft auch die Gewalt, die Souleymanes Alltag prägen. Man wird förmlich hineingezogen, durchgeschüttelt und lässt sich kaum davon lösen.» https://www.cineman.ch/article/filmkritik-lhistoire-de-souleymane-im-schatten-von-paris-räder-die-niemals-ruhen
