Die deutsche Zeitung «Welt» berichtet, türkische Sicherheitskräfte würden Migranten und Flüchtlingen nicht nur ermuntern, sondern teilweise sogar zwingen, auf die griechische Landgrenze bei Kastanies loszumarschieren. Die Zeitung berichtet von einem jungen Mann aus dem Iran, der mit seiner fünfköpfigen Familie unterwegs war: „Uns sagten Polizisten, entweder deportieren wir euch sofort zurück in den Iran, oder ihr steigt in den Bus, der euch an die Grenze bringt“. Widerspruch sei ausgeschlossen gewesen, berichtet der junge Iraner. Falls dies zutrifft – die Indizien sind sehr stark – so inszeniert die Türkei damit eine Flüchtlingskrise, um Europa unter Druck zu setzen. Das ist absolut zynisch, auch wenn es nachvollziehbar ist, dass die Türkei zur Lösung der humanitären Krise in Idlib mehr Unterstützung von Europa einfordert. Gleichzeitig setzt Griechenland mit stillschweigender Zustimmung der EU das Asylrecht für einen Monat ausser Kraft und weist Flüchtlinge direkt an der Grenze ab. Das sind äusserst beunruhigende Entwicklungen.