Wer das Thema der irregulären Migration aus dem Maghreb in Richtung Europa verfolgt, weiss schon seit Monaten, dass sich, insbesondere für Tunesier, ein neues «Schlupfloch» aufgetan hat: Mit dem Flugzeug ohne Visum nach Belgrad und anschliessend auf dem Land via serbisch-ungarische Grenze nach Westeuropa. Dieser Weg, so berichten mir Insider, ist auch nicht ohne Risiko und zudem sehr viel teurer als die Reise per Boot übers Mittelmeer. Laut dem Mustapha Abdelkbir vom «Observatoire tunisien des droits de l’Homme» (OTDH) sollen bereits rund 10’000 junge Tunesier auf diesem Weg nach Europa gelangt sein (https://www.realites.com.tn/fr/article/79565/serbie-porte-d-entree-des-milliers-de-migrants-tunisiens-vers-l-europe). – Unbestritten ist, dass die Einreisen von Migranten via diese Route sprunghaft zugenommen haben, und Politiker suchen nach Lösungen; etwa Verhandlungen mit der serbischen Regierung (siehe etwa https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/illegale-migration-karin-keller-sutter-will-strengere-regeln?partId=12257266). Vor allem Österreich ist durch die starke Zunahme von Migranten via Balkanroute stark gefordert. Doch auch die deutsche Innenministerin will mit der serbischen Regierung «Gespräche führen» (Foto ©Le Monde/Florian Rainer)