Tunesische Informanten haben mich bereits vor drei Wochen auf das Phänomen der jugendlichen Söldner aufmerksam gemacht, die angeblich auf der Seite der international anerkannten Regierung gegen die Truppen General Haftars kämpfen. Nun hat das französische Nachrichtenmagazin Le Point das Thema aufgegriffen. Angeblich wird Jugendlichen in Flüchtlingslagern im Süden der Türkei und in Syrien ein Sold von bis zu 3000 Dollars pro Monat für einen „Einsatz“ in Libyen angeboten. „Sans parler du recrutement, le transport de mineurs combattants est en soi une violation de la Convention relative aux droits de l’enfant, un protocole des Nations unies signé par la Turquie ainsi que la Syrie et la Libye“, heisst es in der Reportage von Le Point lapidar. Die GNA-Regierung in Tripolis bestreitet die Rekrutierung von Jugendlichen vehement. Im Gegensatz zu Kriegsherr Haftar, der sich zweifellos Kriegsverbrechen schuldig gemacht hat, ist die GNA-Regierung aber international anerkannt. Das macht die Sache noch sehr viel brisanter.