«Die Menschen in Libyen – sowohl die Zehntausenden Flüchtlinge und Migranten, wie auch die Libyer selbst – sind nur einen Herzschlag von der Katastrophe entfernt», sagt der Uno-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. Die Stellungnahme ist erschütternd. In mehr als drei Jahrzehnten der humanitären Arbeit habe er niemals eine Situation erlebt, die komplexer und herausfordernder gewesen sei, sagt Grandi. Dennoch wolle das UNHCR weiter in Libyen tätig sein. – Der Text offenbart die weitgehende Machtlosigkeit der UNO und ihrer Flüchtlingsorganisation ebenso wie den fehlenden Willen aller wichtiger Akteure, dem Bürgerkrieg in Libyen und damit dem Leiden hunderttausender von Zivilisten endlich ein Ende zu setzen. Zu ihnen gehören auch die intern Vertriebenen – libysche Staatsbürger -, die in der medialen Berichterstattung kaum erwähnt werden.