Abgeschoben – na, und?

Ein Libanese, Chef eines berüchtigten Clans, wird wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Er begeht anschliessend wiederholt schwere Delikte und wird im Sommer 2019 in den Libanon ausgeschafft. Keine vier Monate später taucht er wieder in Deutschland auf – und stellt ein Asylgesuch. Die Grenzen der EU seien „offen wie Scheunentore“, sagt Rainer Wendt,  Chef der deutschen Polizeigewerkschaft. Wer abgeschoben worden sei und – wie Miri – mit einem Wiedereinreiseverbot belegt sei, „der muss ja nur im EU-Ausland in einen Flixbus steigen, und schon ist er wieder da“. Es ist schwer zu fassen, wie sich Deutschland, immerhin die viertwichtigste Industrienation der Welt, auf solche Weise an der Nase herumführen lässt.

https://www.nzz.ch/international/ibrahim-miri-ist-wieder-in-deutschland-clan-chef-beantragt-asyl-ld.1518946