«Soll ich Dir mal zeigen, was sich mit Chat GTP alles machen lässt?», fragte mich kürzlich ein Freund. Die kleine Lektion war, um es zurückhaltend zu formulieren, höchst beeindruckend. Oder, wenn man will, niederschmetternd. Denn D. fütterte die professionelle Version von GTP (Chatbot Chat-GPT von Open AI) mit ein paar wenigen Angaben zu einem geplanten Buch und „bestellte“ anschliessend ein ausführliches Inhaltsverzeichnis. Zwei, drei Minuten später lag es vor. 15 Kapitel, eine intelligente, nachvollziehbare Struktur. Natürlich alles sehr konventionell. Aber trotzdem beeindruckend. Wenig später forderte D. von Chat GTP eine erste Fassung vom einem der Kapitel. Schwups – und das Kapitel erschien auf dem Bildschirm; in einer Sprache, die es mit derjenigen vieler Sachbücher problemlos aufnehmen könnte. – Unglaublich. Ich frage mich, wie viele Berichte, Kommentare und sogar Leitartikel bereits heute mithilfe von GTP verfasst werden; Rohfassungen können ja anschliessend leicht persönlich ausgeschmückt und angereichert werden. – Positiv scheint mir, dass Knochenarbeits-Recherchen relativ einfach mithilfe von KI ausgeführt werden können; anschliessend müsste natürlich alles sorgfältig überprüft werden. Heikel ist aber, dass dadurch ganze Berufsgruppen dadurch gefährdet werden; in erster Linie Übersetzerinnen und Übersetzer, vielleicht schon bald auch Journalisten und Sachbuchautorinnen.