Am frühen Morgen des 24. Juni haben Migranten und Flüchtlinge aus Subsahara-Afrika erneut versucht, einen der Grenzübergänge zur spanischen Exklave Melilla unweit der algerisch-marokkanischen Grenze zu stürmen. Dabei verloren mindestens 18 junge Männer ihr Leben – eine marokkanische NGO nennt gar die Zahl von 27 Toten, Stand Samstagmorgen. Mehrere hundert Migranten und mindestens 140 marokkanische Sicherheitskräfte wurden verletzt. Das ist eine dramatische Bilanz. Meines Wissens ist es im Umfeld der beiden spanischen Exklaven noch nie zu einem derart hohen Blutzoll gekommen; auch nicht 2005, als der erste grossen Ansturm stattfand. – Der tragische Vorfall verweist auf die verzweifelte Lage der afrikanischen Transitmigranten in den Maghrebstaaten, wie in meinem Gastkommentar in der NZZ vor drei Tagen erwähnt.