„Meinungskorridore“

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass die im untenstehenden Text formulierte Analyse zutrifft. Offene Debatten scheinen nicht mehr erwünscht zu sein; dafür finden sich „Meinungskorridore“, in denen man sich zu bewegen hat. Offene und ehrlich geführte Debatten sind aber ein zentrales Fundament demokratischer Gesellschaften. – Ein Auszug aus dem Text von Merkel: „Die Meinungsführer aus den formal hoch gebildeten urbanen Mittelschichten und Eliten reklamieren in ihren Debatten auch die richtige Moral für sich. Es geht nicht mehr um mehr oder weniger, nicht um Debatte, Konsens und Kompromiss. Es geht um Dominanz, um moralisch oder unmoralisch, wahr oder unwahr, richtig oder falsch. Tertium non datur. Das ist die dichotome Welt selbstgerechter Moral. Es geht aber auch um Ausschluss. Der Ausschluss droht nicht nur Rassisten und Fremdenfeinden. Er droht auch all jenen, die nicht die korrekte Begrifflichkeit verwenden, konservativ oder reaktionär argumentieren.“

https://www.ipg-journal.de/interviews/artikel/linksliberale-hegemonie-und-hybris-3854/