Die irreguläre Migration aus den Maghrebstaaten ist 2019 im Vergleich zur selben Periode des Vorjahres leicht zurückgegangen. Dafür ist nach meiner Einschätzung in erster Linie die engere bilaterale Zusammenarbeit zwischen Spanien, Italien einerseits und den betreffenden Staaten andererseits verantwortlich (der Sonderfall Libyen sei hier weggelassen). Offensichtlich ist dies im Falle Marokkos, etwas weniger klar in Tunesien. Doch bei Erschütterungen und politischen Krisen in den Maghrebstaaten – etwa in Algerien – könnte sich dieser Trend sehr rasch wieder ändern. Dass der in Tunis stationierte Analyst Mathew Herbert bezüglich der Notwendigkeit echter und fairer Migrationspartnerschaften zum selben Schluss kommt wie ich selber im Buch „Maghreb, Migration und Mittelmeer“, freut mich. „An equitable approach grounded in both European and Maghrebi needs is required. It should germinate from honest dialogue between governmental and non-governmental actors on both sides of the Mediterranean. This is the only way to achieve effective change for young migrants and would-be migrants dreaming of a better future.“