Vor zehn Jahren hat der furchtbare Bürgerkrieg in Syrien begonnen. Was daraus wurde, ist eine der grössten Katastrophen der Gegenwart. «Die Revolution wurde in Blut ertränkt», schreibt Ulrich Schwerin in der NZZ. Die humanitäre Lage in Syrien sei katastrophal, die Perspektivlosigkeit so groß wie noch nie, sagt Omar Sharaf, ein Aktivist, der die syrische Zivilgesellschaft stärken möchte, im Deutschlandfunk. Die Bevölkerung stehe täglich vor dem Kampf ums Überleben, es gebe weder ausreichend Nahrungsmittel, noch Stromversorgung oder Brennstoffe. „Der alltägliche Druck ist einfach so massiv, dass man nicht mehr politisch agiert. Man versucht sein Überleben zu sichern“, sagt Sharaf. Er prognostiziert weitere Aufstände, vielleicht gar eine zweite Revolution. Am schlimmsten dürfte die Lage für Kinder und für Witwen sein, deren Männer im Krieg oder in einem Kerker der Asad-Regimes umgekommen sind. „Nie zuvor war die Ernährungssituation so dramatisch wie jetzt», teilt die Unesco mit. «Mehr als eine halbe Million Kinder bleiben aufgrund chronischer Mangelernährung in ihrer Entwicklung zurück, im Norden ist inzwischen eines von drei mangelernährt.“ Angesichts dieser Katastrophe und des Versagens der Grossmächte fehlen einem schlicht die Worte.
https://www.nzz.ch/international/das-scheitern-der-revolution-ld.1585698