Schleppernetzwerke im Irak

Der polnische Journalist Maciej Czarnecki hat im Norden Iraks und in Istanbul über die irreguläre Einreise von irakischen Migranten nach Belarus und über das Schleusergeschäft in diesem Zusammenhang recherchiert. Bis vor kurzem war es noch sehr einfach, ein Visum für Belarus zu erhalten und nach Minsk zu fliegen. Von dort aus ging es problemlos bis an die polnische Grenze. Heute ist es deutlich schwieriger geworden, und eine von dubiosen Agenturen organisierte Reise an die EU-Aussengrenze oder sogar in den Osten Deutschlands kostet nun mindestens 3000 Euro. Laut dieser ausgezeichnet Reportage betreiben die Schleppernetzwerke im Norden Iraks und auch in Istanbul dieses Geschäft in aller Öffentlichkeit. Und auch in Belarus gab es zumindest bis vor kurzem keinerlei Probleme. „Einer von ihnen holt die Kunden in Minsk ab, bringt sie an den richtigen Ort, legt die Route mithilfe der Smartphone-Navigation fest und lässt sie (meist nachts) in den Wald gehen“, berichtet ein routinierter irakischer Schleuser. „Die anderen – zwei Polen – holen sie mit ihren Autos auf der polnischen Seite ab und fahren sie weiter.“ Europa tut gut daran, dieses Schleusergeschäft zu stoppen und die zynischen Politiker, die es bewusst zulassen, um dem Westen zu schaden, hart zu sanktionieren. Denn dieser offensichtliche und schwerwiegende Missbrauch des humanitären Völkerrechts gefährdet dessen Akzeptanz in Europa.

https://www.welt.de/politik/ausland/plus234601208/Irak-Jeder-hier-traeumt-von-Europa-Ich-verkaufe-diese-Traeume.html?