Ist der neue, von Trump eingefädelte Deal wirklich eine gute Sache für Marokko? Ich habe da meine Zweifel, auch wenn eine „Normalisierung“ und Aussöhnung zwischen Marokko und Israel natürlich Sinn macht. – Zwischen den beiden Staaten bestehen schon seit langem erstaunlich enge Beziehungen. Sie beruhen auf der grossen Bedeutung der marokkanisch-stämmigen Israelis, deren Zahl auf mindestens 700’000 Personen geschätzt wird. Viele von ihnen pflegen eine sehr enge Beziehung zum Land ihrer Vorfahren und unternehmen regelmässig Reisen nach Marokko. Das soll jetzt noch einfacher werden.
Dass König Mohamed V, der Grossvater des heutigen Königs, die jüdischen Marokkaner von der Verfolgung durch das Vichy-Regime geschützt hat, ist unvergessen geblieben. Zu erwähnen ist auch die Tradition der regierenden Alaouiten-Dynastie, gute Beziehungen zu den jüdischen Marokkanern zu pflegen, die bis heute Bestand hat. So ist einer der engsten Berater von Mohamed VI, André Azouley, Jude. Seit langen Jahren existiert aber auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten Israels und Marokkos. So soll Israel laut Insidern die marokkanische Armee im Westsahara-Konflikt seit Jahren mit Waffen und geheimdienstlichen Informationen unterstützt haben. Offiziell ist über diese Zusammenarbeit allerdings nichts zu erfahren.