In Deutschland werden in Grossmetzgereien, Altersheimen, in der Landwirtschaft umd anderswo «Gastarbeiter» aus Rumänien rekrutiert. Sie sollen dort die härtesten und dreckigsten Arbeiten machen, für die sich in Westeuropa kaum mehr jemand die Hände dreckig macht. Gleichzeitig müssen in Rumänien «Gastarbeiter» aus Sri Lanka eingeflogen werden, weil Arbeitskräfte fehlen. Ein Paradebeispiel für hoch problematische Formen von Migration, die letztlich viele Probleme verursachen. – Etwas Ähnliches geschieht in diesen Tagen auch in Tunesien, wo so viele junge Männer emigriert sind oder noch emigrieren wollen – zumeist ohne Arbeitsbewilligungen und andere Papiere – dass in den vergangenen Wochen im tunesischen Hinterland Oliven und Pistazien an den Bäumen verfault sind. Ganz einfach deshalb, weil es keine Erntearbeiter mehr gab. Deshalb kommen nun immer mehr afrikanische Migranten zum Einsatz, was aber Spannungen verursacht (siehe etwa https://www.lemonde.fr/…/en-tunisie-les-subsahariens…).Der grossartige Film «R.M.N.» des rumänischen Filmschaffenden Cristian Mungiu ist aber weit mehr als eine Studie über diese fragwürdigen Formen von Migration und Ausbeutung. Er ist auch «ein Gleichnis über den Hass und die Angst am Rand Europas, wo sich der Frust über den Westen und die Fremden angestaut hat. Aber vor allem ist es ein gewaltiges Drama über die anarchischen menschlichen Impulse – gedreht in virtuos langen Einstellungen, die im nebelgrauen Hinterland eine beklemmende Stimmung erzeugen.» (Kurzkritik, TA). Absolut Sehenswert!