Ideologische Migrationsdebatte

«Über eine Million Menschen suchen Zuflucht: Deutschland an der Belastungsgrenze». So lautet das Thema der Sendung «hart aber fair» (ARD, 6.3.2023). Und weiter: «Es fehlt an Unterkünften, Schulen, Geld: Überfordert die Rekordzahl an Flüchtlingen Stadt und Land? Scheitert so die Integration? Warum bleiben Zehntausende hier, die eigentlich abgeschoben werden müssten? Und warum müssen zu oft die gehen, die gut integriert sind?»Stoff für spannende und kontradiktorische Diskussionen. Doch zum Thema Flüchtlingspolitik scheinen solche Diskussionen zumindest in Deutschland kaum möglich zu sein. Die beiden Lager – «Flüchtlingsfreunde» beziehungsweise Asylaktivisten und «Migrationsskeptiker/-innen» lassen sich kaum auf ernsthafte Diskussionen sein. Stattdessen verfechten sie ihre Standpunkte kompromisslos und gehen kaum ansatzweise auf die Argumente der «anderen» ein. Wenn eine solche Diskussion dazu noch von einem jungen Moderator geleitet wird, der offensichtlich überfordert ist und die Argumente der geladenen Gäste kaum kritisch hinterfragt, dann kann daraus keine erhellende Diskussion werden, die weiterführt und Kompromissmöglichkeiten andeutet. Und so viel ist für mich klar: Ohne Kompromisse von allen Seiten wird es nie tragfähige Lösungen in der Migrations- und Flüchtlingspolitik geben. Und dies wäre dringend nötig, denn alles weist darauf hin, dass die irreguläre Migration und die Flucht aus Krisengebieten in den kommenden Wochen noch stark zunehmen wird. – Immerhin gab es gute TV-Kritiken zu der Sendung, etwa in der Frankfurter Rundschau:

https://www.fr.de/kultur/tv-kino/meinung-hart-aber-fair-ard-das-erste-louis-klamroth-talkshow-talkrunde-polittalk-tv-kritik-92128757.html