Seit rund einer Woche wird in der arabischen Welt der Fastenmonat Ramadan begangen. Dies bedeutet, zumindest im Maghreb, Zusammensein mit der Familie, ausgedehnte Essen und Spaziergänge bis spät in die Nacht. Das Problem ist, dass all diese Aktivitäten mit persönlichen Kontakten verbunden sind. In Zeiten der Pandemie ist dies äusserst heikel. – Ein Freund schickte mir am 12. April ein Foto, auf dem ein unglaubliches Gedränge in der Innenstadt von Tunis zu sehen ist. Offensichtlich nehmen viele Menschen in Tunesien die Risiken der Pandemie nicht wirklich ernst. In Sidi Bouzid, so ein lokaler Gewährsmann, trügen gerade einmal ein Drittel der Menschen auf den Strassen Masken. Nun nehmen die Zahlen der wegen Corona Hospitalisierten wie auch der Verstorbenen beängstigend zu. „Die Tunesier müssen mit dem Schlimmsten rechnen: trotzdem sind alle Cafés, Moscheen und Märkte brechend voll“, stand gestern in der Zeitung „Le Quotidien“ zu lesen. Wenn das nur gut kommt… (Foto: MLM)